Technik als Natur
Technik wird zusehends nicht mehr als Gegensatz zu „Natur“ begriffen, sondern dieser, wenn nicht gleichgestellt, so doch zumindest analogisiert. Die Beschreibung von Techniken verrät allerdings nicht nur diese angedeutete Natürlichkeit, sondern eine Doppelbewegung, die sich mit Systemisierung von Autonomie einerseits und der Autonomisierung von Systemen andererseits beschreiben lässt. Systeme werden in immer stärkerem Maße als autonom funktionierende und fungierende Einheiten entworfen und eingesetzt. Technik wird also immer stärker mit Attributen belegt, die dem Bereich menschlichen, personalen Handelns entnommen wird. Das Verfahren der starken Attribution sichert die logische Grammatik solcher Technikbeschreibungen ab und erlaubt zugleich die Kritik von Ansprüchen oder Folgerungen, die sich lediglich aus dem bloß metaphorischen Charakter der Beschreibungen selber ergeben (starke oder präskriptive Askription). Die Form des „als ob“ wird zur Grundform der genannten Ansprache von Technik, wobei die Überführung in eine abgeleitet explizite Handhabung Aufgabe der anthropologischen Reflexion ist.